Lebenslanges Lernen begleitet unsere veränderte und rasant sich weiter entwickelnde Gesellschaft. Und nur wer weiterlernt, bleibt beruflich am Ball. Aufgrund dieser Entwicklung zum immer Neuen und der gleichzeitigen Auflockerung von traditionellen Arbeitsverhältnissen sind die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung, manchmal sogar zur Umschulung, am Arbeitsmarkt ein unverzichtbarer Faktor geworden.
Zertifikate und Diplome bieten gewisse Orientierungspunkte in der gesellschaftlichen Arbeitswelt. Sie legen Zeugnis darüber ab, welche Fähigkeiten und Kenntnisse jemand bereits erworben hat. Und bitte bedenken Sie: niemand kann alles können. Es lohnt sich oft mehr, auf einem Gebiet wirklich viel zu wissen und zu können, als von allem ein wenig zu können.
Vor der Nutzung von Weiterbildungsangeboten ist es wichtig, sich über den Arbeitsmarkt, seine aktuelle Lage und seine Bedürfnisse zu informieren sowie abzuklären, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten einer Optimierung der Karrierechancen zuträglich sein können. Bei Weiterbildungen im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses sollten Schulungen unbedingt mit dem Arbeitgeber besprochen werden. So können die Möglichkeiten in der jeweiligen Firma ausgelotet werden – und vielleicht ist der Arbeitgeber sogar bereit, sich an den Aus- oder Weiterbildungskosten zu beteiligen oder Zeit zur Verfügung zu stellen.
Für Arbeitssuchende könnte die Konsultierung eines Laufbahnberaters hilfreich sein. In manchen Städten gibt es kostengünstige Angebote für Stellensuchende.
Grundsätzlich sollte man sich vor der Entscheidung für ein bestimmtes Schulungsangebot folgende Fragen stellen und für sich beantworten:
- Was interessiert mich? Was macht mir Freude? Wohin möchte ich mich entwickeln (in einem Jahr/ in fünf Jahren)?
- Welche Fähigkeiten und Kenntnisse innerhalb meines (gewünschten) Berufsfeldes werden am Arbeitsmarkt verlangt?
- An welchen Schulen kann ich diese Fähigkeiten erwerben?
Da Zertifikate und Diplome an vielen Schulen und Institutionen mit unterschiedlichem Niveau erlangt werden können, sollten zuerst ausführliche Informationen über die tatsächlichen Inhalte der Aus- oder Weiterbildung eingeholt werden. Manchmal lohnt es sich auch, einen Beratungstermin zu verlangen, die meisten Schulen bieten das an. Je konkreter die Informationen sind, desto eher können sich Interessierte ein Bild vom Schulungsangebot machen und auch Rückschlüsse auf die Professionalität desselben ziehen.
Obwohl Diplome und Zertifikate von vielen Arbeitgebern verlangt werden, dürfen diese nicht als reiner Selbstzweck interpretiert werden.
Daher sollte bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Aus- oder Weiterbildung auch das eigene Interesse für das Thema eine wichtige Rolle spielen. Denn sinnvoll ist ein Diplom dann, wenn der Schulungsteilnehmer diese neuen Fähigkeiten in seinem weiteren Arbeitsumfeld aktiv und engagiert nutzen möchte. Und dies geschieht in der Regel dann, wenn sich der Schulungsteilnehmer für das Themengebiet wirklich interessiert – es lernt sich auch leichter auf diese Weise!